inzest I
erschienen auf www.gat.st, November 2007
Der Mann im Mond hat kein Zumpferl. Da ist ein Krater, das kann man mit jedem Fernglas sehen. Wenn man den Mann sieht. Wie das Leben auf die Erde kommt ist also unklar. Bei der Intelligenz weiß man es überhaupt nicht. Wahrscheinlich mit den Meteoriten. Die sind auch ungleich verteilt. Und verschieden groß. Wie die Zumpferln. Aber meine Oma hat gesagt, dass jeder Topf sein Deckel findet. Das ist so in der Liebe. Eigentlich überall. Wenn es einen Topf gibt. Aber wo ist bitte kein Topf.
In der Politik ist die Liebe alles. Alles auf einmal. Topf und Deckel. Das Maß aller Dinge praktisch. Obwohl das Maß verschieden ist, das weiß ich. Manchmal ist es hohl. Dann geht ein Liter Bier hinein und außen ist ein Henkel. Das Maß ist voll, das sagt man gern. Gerade in der Politik. Ein volles Maß, das mögen sie. Die Wirte nicht, die leben ja vom Unterschied. Das ist so in der Wirtschaft. Und es ist erlaubt. Es geht auch gar nicht anders. Weil, kein Unterschied ist kein Geschäft. Und das geht wieder nicht. Das weiß man. Also ist es erlaubt.
Das hohle Maß ist aber praktisch auch. Da muss erst gar nichts drinnen sein, trotzdem ist was da. Und tut man was hinein, ist es schon mehr. Da braucht es gar nicht viel. Einen Tropfen. Das genügt. Schon ist mehr. Wie mit den Köpfen. Da braucht es auch nicht viel, und schon kann man brillieren. Das verbindet sich oft, wenn im Maß was drinnen ist. War. Da glänzt das Selbst. Wie im Spiegel. Obwohl es nicht viel braucht, das hab ich schon gesagt. Zu viel ist aber auch nicht gut. Da glänzt kein Spiegel mehr. Da bricht er. Das Viele ist sowieso dem Ganzen sein Tod. Lauter Teile statt Alles. Zerbrochene Spiegel. Da kommt dann leicht was durcheinander. Und zusammenhalten tut es auch nicht. Das geht beim Vielen nicht mehr, weil es auseinander ist.
Deswegen Topf und Deckel. Eine Einheit. Liebe eben. Oder Politik. Da ist ja die Liebe der größte Teil davon. Eigentlich alles. Da kann man dann auch alles machen. Weil im Krieg und in der Liebe alles erlaubt ist. Das sagt man. Ich weiß es nicht genau, aber man kann es nachschauen. Gehört hab ich es schon. Da kann man sich dann ausbreiten über alles, weil alles erlaubt ist. Das geht. Mit Liebe geht das. Und in der Politik ist viel Liebe. Die Liebe zum Volk. Die Liebe zum Tun. Die Eigenliebe. Die Selbstliebe. Das darf man nicht verwechseln. Das eine ist, das andere tut. Die Liebe zum Gestalten. Die Liebe zum Führen. Und so weiter. Jede Menge Liebe also. Praktisch für jedes Ressort. Sonst würde sich das ja auch nie ausgehen. Weil es so viel zu tun gibt.
Das glaubt man ja gerne von der Politik, dass da nichts zu tun ist. Dem ist nicht so, da habe ich mich schlau gemacht. Da braucht man nur einen Tag mitgehn mit einem. Da heißt es raus in der Früh. Und ab ins Büro. Das muss in aller Frühe sein, dass es keiner merkt. Weil, in der Politik gehörst du ja ins Volk. Da gibt es keine Stubenhocker. Wenn sie dich da erwischen, dass du im Büro herumsitzt, ist der Ofen aus. Da wählt dich keiner mehr. Auch wenn du fleißig bist. Da musst du hinaus. In die Welt. Da und dort eröffnen. Und eine Rede. Eine Rede brauchst du immer. Die schreibt aber wer anderer. Wenn das auch noch wär. Und dann schon wieder weiter. Presse, Fernsehn, Parlament. Da bist du schon zu Mittag fix und foxi.
Ich würd dann heimgehn und mich hinlegen. Schlafen. Weil ich müde bin. Aber bei denen geht es dann erst richtig los. Den ganzen Nachmittag. Und den Abend. Und in der Nacht dann auch noch. Yin und Yang bis in die Puppen. Wann die schlafen, weiß ich nicht. Also gar nicht. Und träumen tun sie auch nicht. Das müssen sie aber auch nicht. Weil, der Traum ist ja ihre Arbeit. Das machen sie dann tagsüber. Wenn sie halt auf sind. Also eh immer. Da gestalten sie die Träume mit ihren Visionen. Für das ist schon Zeit, für die Visionen. Aber das geht nebenher. Bei einem guten Essen, wenn man sowieso nichts reden kann. Weil der Mund schon voll ist. Da denken sie dann was. Groß halt. Deswegen Visionen. Da brauch ich keinen Psychiater. Wenn ich was Gutes esse. Da geht es mir eh gut.
Und wenn unsereiner was zum Sagen hat, bei der Wahl zum Beispiel, da ist dann erst richtig was los. Da schlafen sie dann nicht mehr gar nicht, sondern überhaupt nicht mehr. Ganz verstehe ich das nicht, was da der Unterschied ist. Aber sein muss einer. Es schreibt sich auch ganz anders. Da ist dann Wahlkampf. Also Krieg. Da ist auch alles erlaubt. Wie in der Liebe. Aber das gehört eigentlich zusammen, das hab ich schon gesagt. Da braucht man dann viel Liebe. Für das Volk. Für sich selbst. Sonst wankt man. Und das darf man nicht. Nicht wanken.
Das macht ja auch kein Bild. In der Politik bist du ja immer öffentlich. Da sehen dich ja alle. Immer. Wenn du da wankst, kannst du auch gleich im Büro bleiben. Da ist kein Unterschied. Natürlich schon. Das eine sieht man, das andere nicht. Wahrgenommen wird es gleich. Wenn du im Büro bleibst, bist du zu schwach. Büro kann jeder. Stark ist, wenn man ein Büro hat. Und trotzdem keines braucht. Beim Wanken brauch ich gar nichts sagen. Das richtet sich von selbst. Und das ist fast schon Kunst. Dass das keiner merkt, wenn du einmal schwach bist. Und schwach ist jeder einmal. Immer stark wär auch zu viel. Deswegen die Liebe. Gerade dann braucht man die. Das gibt Kraft. Sehr viel Liebe.
So entsteht auch immer etwas Neues. Das geht. Die Liebe fruchtet ja. Befruchtet. Das befruchtet sich dann praktisch selbst. Oder halt einen anderen. In der Politik. Außerhalb nicht, das ist eine andere Welt. Das geht ja bei den Tieren auch nicht. Dass ein Hase und ein Igel. Gehen tut es schon. Aber es tut weh. Und bringen tut es auch nichts. Da entsteht nichts. Und das ist ja das Wahre an der Liebe. Dass aus ihr selbst die Liebe immer neu entsteht. Aber halt untereinander. Nicht durcheinander. Das ist ein Unterschied. Ein großer. Praktisch ein Gesetz.
Ich hab da keine Liebe. Zur Politik. Keine große halt, das wäre mir zu viel. Das würde mich blenden. In der Zeitung lese ich das schon. Es ist auch unterhaltsam. Nicht immer. Aber oft schon. Wie sie glänzen. Da freut sich der Mensch. Wie sie fleißig sind. Arbeitsam. Und ehrlich. Das ist schon ein Vorbild. Für mich auch. Für meinen Traum. Später dann. Wenn ich das Presshaus herricht. Ein schöner Platz in einem schönen Land. In der Pension. |
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