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immi-grant I

erschienenauf www.gat.st, März 2010

 

Betrifft: Asyl

Sehr geehrte Redaktion,

 

ich bin verärgert. Es ist, als ob sogar aus den unermesslichen Weiten des Weltraums Menschen in unser Land drängen, um teilzuhaben an unseren wohl erworbenen Rechten und Besitztümern, so viele sind es. Das geht nicht. Schon rein rechnerisch ist nicht genügend Platz, die Welt ist nun einmal nur so groß, wie sie ist. Und der Besitz ist sowieso unteilbar. Außerdem sind viele von denen, die als "Menschen" zu uns kommen, keine Menschen in unserem Sinne.

 

Viele von ihnen glauben an Gott oder ähnliches und stellen damit die Grundlagen einer entwickelten Zivilisation in Frage. Das geht auch nicht. Man kann kein Wirtschaftsflüchtling sein, wenn man nicht an die Wirtschaft glaubt. Gott haben wir außerdem selber. Mit der Kultur ist es das Gleiche, Kultur haben wir auch schon.

 

Was also sollen uns diese Personen bringen? Mit ihren Slums zersiedeln sie wohlgeordnete Kulturlandschaften, man braucht sich ja nur umschauen. Oder sie rotten sich in eigenen Lagern zusammen und behelligen beim Ausgang die unschuldige Nachbarschaft. Und ihre Sitten und Gebräuche verderben unsere Jugend. Das ist kein Zustand.

 

Warum kommen sie überhaupt? Wovor laufen sie davon? Vor dem Krieg? Auch bei uns war Krieg! Unvorstellbar grausam und zerstörerisch, es ist mir wie heute. Aber: sind wir davongelaufen? Haben wir unser Land im Stich gelassen? Keine Rede. Wir haben uns besonnen und mit unserer Hände Arbeit blühende Landschaften geschaffen. UNSERE blühenden Landschaften. Kein Mensch, der nur etwas Ehre im Leib hat, kehrt seiner Heimat den Rücken.

 

Warum also kommen sie? Die Antwort ist so einfach wie erschreckend: Natürlich ist es wegen dem Geld, was sonst. Anstatt zu Hause in die Hände zu spucken und sich ein Heim zu schaffen, machen sie sich, unterstützt von übelstem Verbrechergesindel, auf den Weg zu uns. Und, hier angekommen, fordern sie Rechte ein, die sie für sich selbst mit dem Verlassen ihres Heimatlandes ja schon verloren haben. Niemand verlässt freiwillig seine Heimat!

 

Außerdem: In einer funktionierenden Wirtschaft ist der Arbeitsplatz ein rares Gut. Einen Arbeitsplatz kann nur jemand in Anspruch nehmen, der dafür geeignet ist und mit hohem Aufwand dazu ausgebildet wurde. Ja, wir bilden aus. Aber zuallererst natürlich UNSERE Jugend. Und es ist schon schlimm genug, wenn unsere Jugend die Ziele nicht erreicht. Weil man ja heutzutage selbst am Bau oder in den Pflegeberufen etwas können muss.

 

Viele von denen, die zu uns kommen, werden aber bei ihnen zu Hause gar nicht gebraucht. Weil sie nichts können! Was also sollen sie hier bei uns tun, wenn sie nichts können? Die Arbeitsplätze, wo man nichts können muss, brauchen wir selber. Es liegen schon genug auf der faulen Haut herum. Wir brauchen also nicht noch welche, die in unsere immer kleiner werdenden Sozialtöpfe greifen.

 

Leider ist es so, dass die Politik auf der ganzen Linie versagt. Seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, wird an einem Asylgesetz herumgebastelt, dass seinen Namen nicht verdient. Und so kommt dann natürlich alles ins Land, aus welchen Gründen auch immer. Selbstverständlich bin ich für ein Asylrecht, das haben wir zur Genüge bewiesen. Ich brauche ja nur an die Ungarn oder Tschechen denken, selbstverständlich haben wir da geholfen, keine Frage. Aber, bitte, wer muss heute noch wegen seiner Meinung sein Land verlassen?

 

Und wenn die selbsternannten "Gutmenschen" von Menschenrechten faseln, sollen sie einmal hinausgehen in die Wirklichkeit und ohne rosarote Brille einen Blick darauf werfen, wie es um unsere Heimat heute wirklich steht. Man versteht ja in der Straßenbahn kein Wort mehr. Und, das gebe ich gerne zu, auch unsere Jugend schmeißt ihren Dreck heutzutage einfach auf die Straße, da liegt vieles im Argen. Aber: gehen Sie einmal in die Viertel, wo diese Leute hausen. Da schaut es aus, dass es, mit Verlaub, der Sau graust.

 

Und wenn Sie jetzt denken sollten, ich wünschte mit wieder einen kleinen Hitler her, Gott bewahre. Den habe ich damals nicht gebraucht und heute schon gar nicht. Aber tun müssen sie was, die Politiker, weil es so ja nicht weitergehen kann. Es kommen ja Tag für Tag immer mehr Verbrecher ins Land. Das geht einfach nicht, wenn man sich im eigenen Land fürchten muss. Das liest man ja jeden Tag in der Zeitung, dass schon wieder eine Rentnerin um ihr vom Mund abgespartes Geld gebracht oder gar überfallen und verletzt wurde.

 

Verbrecher gehören abgeschoben, das ist meine Meinung. Und dafür lasse ich mich dann auch gerne einen "Schlechtmenschen" schimpfen.

 

Mit freundlichen Grüßen

Die Besitzenden
Umgangssprachlich, vermutlich historisch begründet, bezeichnet "Besitz" die Dinge, über die man unmittelbare Verfügungsgewalt hat: die Habe, rechtlich die Innehabung. Der Besitz wird häufig - im juristischen Sinn fälschlicherweise - gleichbedeutend mit Eigentum verwendet (z.B. Hausbesitzer). Juristisch muss eine Person nicht Eigentümer einer Sache sein um sie auch zu besitzen. Beispielsweise ist ein Wohnungsmieter der Besitzer der Wohnung, aber nicht unbedingt der Eigentümer.
(Bild: Josef Klammer, Text: wikipedia)

 

Schöner Wohnen
Heute definiert UN-HABITAT den Begriff Slum als "Siedlung, in der mehr als die Hälfte der Einwohner in unzumutbaren Unterkünften ohne grundlegende Versorgungseinrichtungen leben". Slumbewohner leben demnach "ohne Eigentumsrechte, Zugang zu sauberem Wasser, Zugang zu sanitären Einrichtungen und ohne ausreichenden Wohnraum". Beinahe jeder sechste Mensch muss sein Leben in einem der Elendsviertel der Erde fristen, in dem Armut, Krankheit und Diskriminierung herrschen.
(Bild: unbekannt, Text: wikipedia)

 

Noch schöner wohnen.
In Namibia erhalten die Einwohner der Ortschaft Omitara ein bedingungsloses Grundeinkommen, um zu prüfen, welche Auswirkungen auf die Armut sich ergeben. Seit Januar 2008 zahlt die BIG Coalition Namibia den Bewohnern im Sozialprojekt Basic Income Grant (BIG) monatlich 100 N$ für insgesamt zwei Jahre aus. Gegebenenfalls soll ein bedingungsloses Grundeinkommen in Namibia zur Bekämpfung der Armut eingeführt werden.
(Bild: unbekannt, Text: wikipedia)

 

Wir nennen es Arbeit
Eine Arbeitserlaubnis können Sie erhalten, wenn Sie in den letzten 14 Monaten in Österreich insgesamt 52 Wochen erlaubt beschäftigt waren und über eine Niederlassungsbewilligung verfügen. Weiters ist eine Arbeitserlaubnis dann möglich, wenn Sie Ehegatte oder unverheiratetes minderjähriges Kind einer Person sind, auf die die oben genannten Kriterien zutreffen, wenn Sie bereits mindestens zwölf Monate rechtmäßig in Österreich niedergelassen sind.
(Bild: Werkstadt Graz, Text: http://wien.arbeiterkammer.at/)

 

Kunstbaustelle
In einem Memorandum des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) wird ohne Quellenbeleg behauptet, das Wort "Gutmensch" sei als politischer Kampfbegriff bereits 1941 benutzt worden. Strittig sei lediglich, ob Joseph Goebbels persönlich das Wort ersonnen hatte oder ob ein Redakteur der Zeitschrift "Der Stürmer" der Urheber dieses Wortes war.
(Bild: Otmar Klammer, text: wikipedia)

 

Obwohl Sportler: abgeschoben.
Die Zwangsmaßnahme der Abschiebung (Schweiz: Ausschaffung) ist der behördliche Vollzug einer in einem rechtsstaatlichen Verfahren festgestellten Ausreisepflicht.
(Bild: unbekannt, Text: wikipedia)

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